Translater:
Was ist Rechtspopulismus?
Ist die AfD
rechtspopulistisch?
Missbrauchen die Medien den Kampfbegriff?
Die weitgehend gleichgeschalteten Medien und Parteien in Deutschland sind nicht zimperlich, wenn es darum geht, unliebsame Konkurrenz als "rechtspopulistisch" abzustempeln.
Wenn zum Beispiel
von der AfD (Alternative für Deutschland) die Rede ist, wird
fast immer nur von der "rechtspopulistischen" AfD gesprochen. Das
diffamierende Adjektiv wird also schon fast automatisch dem
Parteikürzel vorangestellt, so als ob es ein
zusammengehörender, fest verankerter Begriff wäre.
Derartige infame Unterstellungen nutzte bereits das Naziregime
für seine Gehirnwäsche. Es denen gleichzutun scheint mir
mehr als erbärmlich.
Man
spricht doch auch nicht von der linkspopulistischen SPD
Nach dem
gleichen Muster der Vorverurteilung könnte man genauso gut bei
Erwähnung der SPD jedesmal das Wort "linkspopulistische"
voranstellen. Aber das kommt niemanden in den Sinn, bei den
etablierten Parteien achtet man die Regeln der Fairness und des
Anstandes.
Deutschland
soll bunt sein - nicht braun (braun gilt allgemein als
Schimpfwort für deutsch). Wer nationale Interessen
berücksichtigt wissen will (wie es in allen anderen
Staaten der Welt ganz selbstverständlich ist), gilt
hierzulande bereits als rechtsradikal.
Was
bedeutet eigentlich "Populismus"?
Eine
populistische Politik ist grundsätzlich betrachtet nichts
Verwerfliches. Zeugt sie doch von einer gewissen Volks- und
Bürgernähe. Eine parlamentarische Demokratie wie die
unsrige baut schließlich darauf, dass die Volksvertreter die
Interessen der Wähler achten.
In eine Schieflage
gerät der Populismus nur, wenn er mit der Verdummung der
Menschen einhergeht. Wer zum Beispiel im Wahlkampf höhere
Konzern-, Reichen-, Vermögens- und Spitzensteuern verlangt,
weiß den Großteil der von dieser Maßnahme nicht
betroffenen Bevölkerung hinter sich.
Doch die suggerierte Umverteilungspolitik ist in einer globalisierten
Welt zum Scheitern verurteilt. Werden Goldesel zu sehr abgemolken,
wechseln sie einfach den Standort. Der französische
Präsident Hollande hat diesen einfachen Mechanismus inzwischen
auch verstanden.
Ein echter Populismus baut also auf die Unwissenheit und
Gedankenlosigkeit der breiten Masse.
Was
aber nun ist Rechtspopulismus?
Der
Linkspopulismus äußert sich also in der Regel in Form
von sozialen Wahlversprechen (mehr Kindergeld, mehr Kitas,
höhere Sozialhilfen usw.), wobei über die Gegenfinanzierung
entweder gar nicht gesprochen oder aber den Besserverdienern, Reichen
und Konzernen aufgebrummt wird (was meistens so nicht funktionieren
kann).
Der
Rechtspopulismus dagegen baut auf das Nationalbewusstsein der
Bürger (das in Deutschland aber weitgehend ausgerottet wurde).
Ein Rechtspopulismus läge vor, wenn zum Beispiel Ausländer
oder ethnische Minderheiten ungerechtfertigt verunglimpft würden
oder bei jeder Gelegenheit über Gebühr an den Nationalstolz
apelliert würde.
Mit primitiven rechtspopulistischen Parolen, die auf die niederen
Instinkte Unbedarfter oder geistig Minderbemittelter abzielen, sind
in Deutschland aber keine Blumentöpfe und erst recht keine
Wahlen zu gewinnen. Deshalb sind die meisten Vorwürfe in dieser
Richtung haltlos und unverschämt.
Ist
eine Partei, die den Euro ablehnt, wirklich rechtspopulistisch?
Es ist der
reinste Hohn, einer Partei einen Rechtspopulismus anzuhängen,
bloß weil sie eine absurde Gemeinschaftswährung wie den
Euro ablehnt.
Schon vor Einführung des Euro haben unabhängige Experten
vor dem abenteuerlichen Experiment gewarnt, weil eine
Gemeinschaftswährung in einem inhomogenen Wirtschaftsraum nicht
funktionieren kann.
Man kann einer
Partei doch keinen Rechtspopulismus unterstellen, weil sie
ökonomischen Sachverstand zeigt und eine sich anbahnende
Katastrophe verhindern möchte!
Viele EU-Staaten haben sich bis heute strikt geweigert, den Euro
einzuführen. Sind diese Staaten alle rechtspopulistisch
orientiert? Ebenso wie alle anderen Staaten in der Welt, die
keine Anstalten machen, Gemeinschaftswährungen zu
gründen?
Wäre
eine EU-kritische Partei rechtspopulistisch?
Ich kenne
nicht das genaue Parteiprogramm der AfD (bin schließlich auch
kein Parteimitglied), aber ich vermute, dass die AfD die
Europäische Union weit kritischer beurteilt als die etablierten
Parteien im Bundestag.
Aber ist diese
andere Einstellung zum Brüsseler Oberkommando wirklich so
absonderlich und verachtenswert? Sind alle Staaten, die sich
keiner übergeordneten, bürokratischen Transferunion
anschließen, hoffnungslos rechtspopulistisch?
Ich halte derlei Unterstellungen für infam und
volksverhetzend. Man kann doch nicht anderen Völkern einen
Rechtspopulismus vorwerfen, nur weil sie die Handlungsfähigkeit
und Souveränität ihres Staates erhalten wollen.
Und was ist nun mit Großbritannien? Sind die Konservativen verkappte Nationalisten und Rechtspopulisten? Weil sie es wagen, die vermeintlichen Vorzüge der EU infrage zu stellen und für 2016 einen Volksentscheid über den Verbleib in der EU anstreben?
Die
Begrenzung der Zuwanderung - ein rechtspopulistisches Ansinnen?
Gut 20
Prozent der in Deutschland lebenden Menschen (und bereits 33 % der
Grundschüler) haben einen Migrationshintergrund. Gibt es
überhaupt dichtbesiedelte Staaten dieser
Größenordnung, die eine höhere Quote aufweisen?
Für die Integration der Zuwanderer wird viel getan, die
Akzeptanz und Toleranz der deutschen Bevölkerung ist insgesamt
betrachtet beispielhaft.
Nun gibt es aber lautstarke Lobbyisten, denen das alles nicht genug ist und die Deutschland unbedingt zum Einwanderungsland erklären wollen. Um ihr Ziel zu erreichen, leugnen sie die seit über 30 Jahren anhaltende Massenarbeitslosigkeit (Deutschland hat ein Erwerbstätigenpotential von knapp 50 Millionen Menschen, aber nur 30 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte). Statt diese Schieflage einzugestehen proklamieren sie dreist den Fachkräftemangel und beschwören die demografische Katastrophe (Deutschland stirbt aus).
Wenn nun eine Partei sich dafür einsetzt, die künftige Zuwanderung zu begrenzen (bis die hier lebenden Ausländer sich besser integriert haben) - darf man aus dieser Haltung eine Ausländerfeindlichkeit oder einen Rechtspopulismus ableiten?
Ja,
auch in der AfD gibt es schwarze Schafe!
Jede
Partei kämpft mit dem Problem der linken und rechten
Ränder. In der SPD, der CDU, der FDP, bei den Grünen und
sogar bei den Linken gibt es linke und rechte Flügel. Das
Spektrum in einer Partei ist zwangsläufig breit gefächert,
die Menschen sind nun einmal nicht geklont, jeder Mensch hat seine
eigenen Erfahrungen und nicht jeder kann die Parteimitte
repräsentieren.
Bezüglich der AfD aber wird permanent versucht, das Image der Partei durch die zahlenmäßig bedeutungslosen rechten Randerscheinungen zu sabotieren. Die Ausnahmen werden wider besseren Wissens als AfD-typisch dargestellt. So kommt es dann, dass ein Herr Höcke (der ganz bestimmt nicht die eigentlichen Ziele der AfD verkörpert) bevorzugt im Fernsehen vorgeführt wird, ebenso wie die kleine Schar seiner Gesinnungsgenossen. Das wäre etwa so, als würde man Thilo Sarrazin zur Symbolfigur der SPD erheben.
Die meisten
AfD-Anhänger waren einst brave Wähler der SPD oder der CDU.
Und nun, da sie die selbstherrliche Politik dieser "Volksparteien"
nicht mehr mittragen, werden sie beleidigt, eingeschüchtert und
diskriminiert. Weil sie angeblich den "rechten Rattenfängern"
auf den Leim gehen.
Wer die deutschfeindliche Gesinnungspolitik nicht mehr ertragen kann
(von dem angezüchtetem Schuldkomplex, der Entnationalisierung,
der EU-Tranfer-Schuldenunion, der Euro-Billiggeldschwemme, dem
Freihandelswahn und der Völkerwanderungs-Willkommenskultur genug
hat), wird ausgebuht, verhöhnt und als Dumpfbacke
verunglimpft.
Dabei wurden doch alle Bundespolitiker per Eid verpflichtet, sich für das Wohl des deutschen Volkes einzusetzen. Hat dieser Amtseid heute keine Bedeutung mehr? Oder meint man gar, es handele sich dabei um eine frei definierbare, leere Floskel (weil sich eine antinationale bzw. staatsfeindliche Politik juristisch eh kaum nachweisen lässt)?
Im internationalen Frühschoppen vom 24. Januar 2016 beklagte die polnische Journalistin die deutsche Neurose (Merkel-Deutschland fühle sich berufen, den Euro retten zu müssen, die Flüchtlinge retten zu müssen und die Demokratie retten zu müssen). Ich denke, mit dieser Einschätzung liegt sie gar nicht mal so falsch.
Darf
es rechts von der CDU eine Partei geben?
Folgt man
dem Mainstream aus Politik & Medien, so scheint eine Partei
rechts der CDU absolut illegitim zu sein.
Es ist schon erstaunlich, wie führende Köpfe, die
Galionsfiguren unserer Meinungsbildungsmaschinerie, sich immer wieder
auf die Verteidigung der Menschenrechte berufen, im gleichen
Atemzug aber die Vertreter und Anhänger der AfD mit Hass und
Hetze überschütten.
Gelten für alle, die der AfD nahestehen, keine
Menschenrechte mehr? Ist es so, habe ich das richtig
verstanden?
Darf man diesen
"bösen" Menschen auch alle Schändlichkeiten andichten
("die
wollen sogar auf Flüchtlinge schießen
lassen")?
Darf man der AfD unterstellen, sie böte gar keine
Alternativen
(weil es angeblich keine gibt)? Darf man wieder und wieder
suggerieren, wer "einfache" Lösungen verspricht, sei ein
Scharlatan, ein Lügner? Wo doch alle Staaten rund um Deutschland
beweisen, dass es selbst in der Flüchtlingsfrage genug
Handlungsspielraum gibt. Deutschland musste im letzten Jahr 40 mal so
viele Flüchtlinge aufnehmen wie Frankreich. Warum?
Mit welchem
Recht wird der Bevölkerung eingeredet, die AfD sein
undemokratisch?
Ist es
undemokratisch, wenn in einer repräsentativen Demokratie
auch die Ansichten der schweigenden Mehrheit gehört werden? Darf
es im Bundestag nur Parteien und Abgeordnete geben, die sich in den
entscheidenden Punkten weitgehend einig sind (unbedingter Erhalt des
Euro, Verteidigung der EU, Verzicht auf eigene Staatsgrenzen,
Schaffung weiterer Freihandelszonen, Willkommenskultur usw.).
Gilt die Meinungsfreiheit in Deutschland gar nichts
mehr?
Oder gilt sie
nur, solange sie den Vorstellungen der bürgerlichen Parteien
entspricht?
Muss/darf die
AfD ausgegrenzt werden?
Gehört es zum Selbstverständnis unserer Demokratie,
neue Konkurrenzparteien auszugrenzen und schon vor den Wahlen zu
versichern, mit dieser Partei auf keinen Fall zusammenarbeiten zu
wollen? Ist unsere Demokratie tatsächlich so
aufgebaut?
Ich kenne es so,
dass neuen Kollegen in einer Firma der Einstieg erleichtert wird, man
ihnen hilft und sie unterstützt. In der hohen Politik scheinen
diese Grundregeln von Anstand und Respekt nicht zu gelten. Da wird
gemobbt und verleumdet, da werden Fallen gestellt und die
vielbeschworene Menschenwürde sträflich missachtet.
Angeblich nur zum Wohle des Volkes - in Wahrheit aber wohl doch eher
aus profanen Eigen- bzw. Parteiinteressen. Pfui!
Es ist schon
auffällig: Die Einheitsfront des "besorgten" Establishments
hat es in den letzten 60 Jahren immer geschafft, die Etablierung
einer Partei rechts neben der CDU zu
verhindern.
Derweil ist
aber die CDU unter Merkel weit nach links gerückt und hat sich
mit der SPD weitgehend gleichgeschaltet. Die bürgerliche Mitte
sehe ich heute durch keine Bundespartei mehr vertreten (die CSU ist
ja leider nur eine Regionalpartei).
Welch ein Demokratieverständnis haben die Besessenen, die da
immer noch glauben, einen Erfolg der AfD um jeden Preis verhindern zu
müssen, die Andersdenkende als Feinde betrachten, die es zu
vernichten gilt?
Wieso darf eine
Partei als rechtsradikal oder rechtspopulistisch verunglimpft werden,
nur weil sie die weltweit einzigartige Willkommenskultur (Merkel:
"Jeder hat das Recht, in Deutschland Asyl zu beantragen!") ablehnt?
Oder weil sie den Euro am liebsten abschaffen würde und auch
wenig davon hält, Deutschland mehr und mehr zu einem
Multikulti-Einwanderungsland umzuformen - zu einem Schmelztiegel der
Rassen, Religionen und Kulturen.
Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) mahnte schon 1992 aus
Deutschland mit einer immerhin 1000jährigen Geschichte seit Otto
I. nicht nachträglich einen Schmelztiegel zu machen". Hatte
Helmut Schmidt keine Ahnung, war er dumm oder
rechtsradikal?
"Wehret
den Anfängen!"
Diese
abgedroschene Phrase hört man gerade von Leuten, die wenig
Geschichtsbewusstsein zeigen. Sie fehlinterpretieren und
missverstehen Hitlers Aufstieg.
Die Nazipropaganda war so erfolgreich, weil Andersdenkende mundtot
gemacht wurden. Und genau das geschieht aber auch. Wer das
innereuropäische und globale Lohn- und Steuerdumping ablehnt
(also gegen den Zollfreihandel ist), wird als Nazi beschimpft. Wer
die Masseneinwanderung von Wohlstandsflüchtlingen kritisiert,
wird als fremdenfeindlicher Rassist stigmatisiert. Wer es gar wagt,
an der Instrumentalisierung der Erinnerungskultur und dem damit
verbundenen Kollektivschuld-Dogma zu rütteln, muss mit
Anfeindungen übelster Art rechnen.
Eine Demokratie, in der Widerspruch zur aufdiktierten Gutmensch- und
Establishment-Ideologie als schlimmste Sünde betrachtet,
Andersdenkende verhöhnt und mit Hasstiraden
überschüttet werden, erinnert in der Tat an die Nazizeit.
Insofern würde die Warnung "Wehret den Anfängen!" durchaus
ihre Berechtigung finden. Aber dies werden verblendete EU-,
Multikulti- und Freihandelsfanatiker niemals begreifen. Oder eben
erst, wenn es bereits zu spät ist.
Wie
konnte es angehen, dass der dichtbesiedelte deutsche Sozialstaat zum
Vielvölker-Einwanderungsland umfunktioniert wurde?
Schleichend, ohne
echte politische Legitimation? Dieses Husarenstück war doch
nur möglich, indem laute Demagogen, naive Gutmenschen und
verbissene Multikulti-Fanatiker ein deutschfeindliches Klima der
Selbstverachtung schufen. Ein Klima, in dem jeder
Umerziehungs-Unwillige als Ewiggestriger, Rassist, Fremdenfeind oder
Neonazi abgestempelt wurde. Auf diese Weise haben sich das
Establishment und die Strippenzieher der öffentlichen
Meinungsbildung jegliche echte Opposition vom Halse
gehalten.
Was ist populistisch? Etwa all das was mehrheitsfähig ist, was verantwortungsbewusste Bürger befürworten würden? - Oder sind doch eher die Wahlgeschenke der etablierten Parteien (höhere Sozialhilfen, niedrigere Steuern, Baukindergelder, Autokaufprämien, Billigkredite usw.) als populistisch einzustufen?
PS: Ich darf bei dieser Gelegenheit darauf hinweisen, dass ich kein Mitglied der AfD bin. Mich ärgert nur, mit welch fiesen Methoden permanent versucht wird, den Aufstieg einer jungen, unabhängigen Partei zu vereiteln.
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©
Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher). Erstveröffentlichung
Januar 2016
Anmerkung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.
Bücher
von Manfred J. Müller
"Es
gibt zu unserer Politik keine Alternative!". Denkverbote,
Maulkörbe, Einschüchterung, Mobilisierung der Massen,
Rufmord - soll das die Demokratie des 21. Jahrhunderts sein?