Translater:
Warum ich AfD wählte - offener Brief an Winfried Kretschmann
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident!
In Ihrem im
SPIEGEL Heft 44/2018 veröffentlichten Interview werfen Sie unter
anderem die Frage auf, warum Menschen die AfD wählen.
Nun, ich möchte gerne dazu Stellung nehmen. Auch weil Sie mir
sympathisch sind und ich annehmen darf, dass Sie die Antwort wirklich
interessiert.
"Was
wir alle der Bundesrepublik und Europa
verdanken."
Sie bezeichnen den Rechtspopulismus der AfD als reaktionäre
Wende, "zurück in schlimmste Zeiten". Für deren Kritik an
der Bundespolitik zeigen sie wenig Verständnis und verweisen
dabei auf die Erfolge "Was wir alle der Bundesrepublik und Europa
verdanken."
Doch Ihre Wahrnehmung halte ich für Schönfärberei. Sei 1980 sind die inflationsbereinigten Nettolöhne und Renten gesunken, also nicht gestiegen! Obwohl die Produktivität sich verdoppelt hat! Diesen Fakt verbuche ich schon einmal nicht als Erfolg.
Außerdem haben sich die Arbeitslosenzahlen seit 1962 verfünfzehnfacht, trotz aller Bilanzkosmetik. Im Gegensatz zu früher gibt es heute zudem eine Unmenge befristeter und unter Tarif bezahlter Beschäftigungsverhältnisse (selbst in den angeblichen Mangelberufen). Elf Millionen Menschen arbeiten in Deutschland in nicht versicherungspflichtigen Jobs. Sage mir keiner, die tun das alle gerne. Erkauft werden die vermeintlichen Beschäftigungserfolge über eine hochriskante, die Gesetze der Marktwirtschaft verhöhnende Billiggeldschwemme. Und als Krönung der Provokation (der Volksverdummung) wird in den Medien auch noch ständig der Fachkräftemangel ausgerufen.
Also, Herr Kretschmann, ich habe eine ganz andere Einstellung als Sie. Ich empfinde die letzten 38 Jahre als wirtschaftspolitisches Desaster. Der fanatisch vorangetriebene Zollfreihandel und die Einführung des Euro waren in meinen Augen das Dümmste, was man überhaupt hätte machen können. Die sich in weiten Teilen der Bevölkerung ausbreitende Unzufriedenheit kommt nicht von ungefähr, sie hat konkrete Ursachen.
"Wir
können nicht alle, die hierherwollen, aufnehmen."
Dieses
Zitat von Ihnen hat mir gefallen. Sie halten die allgemeine
Willkommenskultur für unvernünftig. Dafür zolle ich
Ihnen Respekt. Sie erkennen völlig richtig, dass "viele
über das Asylrecht zu uns wollen, die gar nicht politisch
verfolgt sind". Schade, dass nicht alle Grünen dies genauso
sehen.
Doch die eingestandenen Asylprobleme sind nicht neu! Sie verursachen
seit Jahrzehnten immense Kosten, die der ohnehin schon gebeutelte
Steuerzahler zusätzlich aufbringen muss. Was hat sich in der
langen Zeit des Asylmissbrauchs getan? Nichts Wesentliches! Das
fördert nicht gerade das Vertrauen in die Altparteien.
Der AfD darf man zutrauen, überfällige Änderungen
herbeizuführen. So wie es zahlreiche EU-Staaten um Deutschland
herum schon vorexerziert haben. Auch in diesem Punkt scheint mir das
Votum der AfD-Wähler durchaus logisch und
verständlich.
Muss
Deutschland wirklich ein Einwanderungsland sein?
In Ihrem
Interview heißt es, eine moderne Industrienation müsse
sich faktisch als Einwanderungsland verstehen.
Warum ist das so? Wieso in aller Welt muss eine dichtbesiedelte
Industrienation wie Deutschland ein Einwanderungsland sein? Absolut
nichts spricht dafür! Oder glauben Sie etwa tatsächlich an
den täglich in den Medien beklagten Fachkräftemangel? So
viel Naivität traue ich Ihnen nun wirklich nicht zu. Ich habe
Respekt vor Ihnen und halte Sie für einen
verantwortungsbewussten, besonnenen Politiker.
Deutschland hat etwa die achtfache Bevölkerungsdichte der USA,
die zehnfache Bevölkerungsdichte Schwedens, die 50fache
Bevölkerungsdichte Kanadas. Langt das immer noch nicht? Gibt es
hier zu viel Natur, eine zu geringe Wohn- und Verkehrsdichte? Ich
denke nicht.
Herr
Kretschmann, wie ehrlich sind die Grünen überhaupt?
Die
Grünen reden zwar ständig vom Klimawandel und Umweltschutz,
engagieren sich aber de facto für eine hohe Zuwanderung. Wie
passt das zusammen? Je höher die Einwohnerzahl in
Deutschland, desto besser die Luft, desto höher die
Lebensqualität? Das ist doch wohl ein klarer Widerspruch.
Es macht in diesem Zusammenhang auch wenig Sinn, ständig die
Wohnungsnot in den Städten zu beklagen. Ohne Zuwanderung seit
1960 hätte Deutschland vielleicht eine Bevölkerungszahl von
55 Millionen statt der heute amtlich vermeldeten 83 Millionen
Menschen. Wäre das wirklich so furchtbar, gerade im Hinblick auf
den Natur- und Umweltschutz?
Das Programm der Grünen halte ich in mehrfacher Hinsicht
für unaufrichtig. Weil diese Partei die Hauptfaktoren des
Klimawandels (und der Fluchtursachen), nämlich
die globale Bevölkerungsexplosion,
gar nicht so recht aufgreift. Die Erdbevölkerung hat sich in den
letzten 118 Jahren verfünffacht (im Jahr 1900 gab es 1,5
Milliarden Menschen, heute sind es 7,5 Milliarden). Und wir streiten
uns hier in Deutschland weitgehend um nationale Emissionsrechte,
CO2-Quoten, Diesel-Abgaswerte, die Verschrottung von neuwertigen
Ölheizungen, Dieselautos und Kohlekraftwerken. Der teure
Energiewandel kostet die deutschen Verbraucher jährlich 30
Milliarden Euro. Andere Länder haben diese Belastung nicht.
Damit keine Irrtümer aufkommen: Auch ich bin für einen
Energiewandel und weiß, dass unsere Vorreiterrolle viel Geld
kostet (eine schwere Bürde im globalen Dumpingwettbewerb
darstellt). Aber ich denke auch an die
Verhältnismäßigkeit. Und das Hauptproblem ist nun
einmal die Bevölkerungsexplosion. Wer die tabuisiert macht sich
unglaubwürdig.
Unaufrichtig ist
meines Erachtens auch die soziale Ausrichtung der Grünen. Der in
den Medien tagtäglich gepriesene Zollfreihandel erzwingt das
globale, menschenfeindliche Lohn-, Steuer- und Umweltdumping.
Sind die Grünen bereit, etwas dagegen zu unternehmen? Offenbar
nicht, denn sie verteidigen dieses inhumane Knechtungssystem. Weil
sie den Freihandel propagieren und angemessene Zölle als
Abschottung geißeln. Dabei entpuppt sich gerade der Freihandel
mehr und mehr als Fake, denn er führt zur rigorosen
Abhängigkeit, also zur Unfreiheit. Deutschland ist im
hohen Maße abhängig von seinem Ex- und Import - und damit
auch vom internationalen Finanzkasino. Immer muss Deutschland
zittern, wenn irgendwo auf der Welt Krisen oder Veränderungen
auftreten (Trump, Brexit, Italien, Griechenland). Kann das jemand gut
finden? Und meinen Grüne wirklich, der globale Warentourismus
sei umweltschonend? Entspricht es der grünen Logik, wenn in
Deutschland moderne Fabriken wegen zu strenger Umweltauflagen oder zu
hoher Stromkosten schließen und die Produktion in Erdteile
verlagert werden, in denen quasi alles erlaubt ist?
Verehrter Herr Kretschmann, vielleicht verstehen Sie jetzt, warum es überhaupt AfD-Wähler gibt. Vielleicht akzeptieren Sie jetzt auch, dass es hinterhältig wäre, AfD-Wählern von vornherein jegliche Intelligenz abzusprechen, sie als uneinsichtig, antidemokratisch oder rassistisch zu diffamieren oder sie gar in die Nähe der Nazis zu rücken. Sie haben diese Vorwürfe zwar nicht explizit erhoben, aber zwischen den Zeilen schimmerte ihre unverhohlene Abneigung zur AfD doch immer wieder durch.
Mit freundlichen
Grüßen
Manfred Julius Müller
Man
kann nicht ständig das, was der gesunde Menschenverstand und die
Mehrheit der Bevölkerung als gut und richtig betrachten, als
rechtsradikalen Populismus verunglimpfen. Täte man dies,
wäre nur noch eine gegen das Volk gerichtete Politik legitim.
Das wäre jedoch eine Perversion der Demokratie!
Eine
herzliche Bitte: Sollte Ihnen dieser Artikel
(https://www.realdemokratie.de/afd-waehler.html) gefallen haben,
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Aufklärung der Bevölkerung ebnet den Weg für
notwendige Reformen. Es dankt Ihnen Manfred J. Müller
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Impressum
©
Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher). Erstveröffentlichung
Oktober 2018
Die
Manipulation der Massen
Dazu
einige Beispiele: Die
geballte Kompetenz aus Politik und Wirtschaft hat
Deutschland in die totale Ex- und Importabhängigkeit
mit langen Lieferketten geführt. Seit 1980 sinken nun
die Reallöhne und Renten! Globalisierung und EU
hängen am Tropf einer die Sparer enteignenden
0-Zins-Politik. Hat
sich also die Establishment-Politik der Vergangenheit
bewährt?
Darf es keine fundamentale Kritik an der Politik des
Establishments und seiner staatlichen Medienpropaganda
geben?
ist
heute fast genau so einfach wie vor 100 Jahren.
Radikale
Ideologien
werden hingenommen, weil sie vom Establishment als
Selbstverständnis und wohlstandsfördernd
dargestellt werden. Wer der neuen "Weltanschauung" nicht
folgt, gilt als Ewiggestriger. Oder Idiot. Oder
Rechtsextremist. Oder Antidemokrat. Oder gar als Antisemit.
Auf jeden Fall aber als Feind der Gesellschaft. Wie lange
soll diese Verunglimpfung, diese Bevormundung noch anhalten?
Warum darf nicht einmal über die uns aufgedrängten
Ideologien fair debattiert werden? Wie demokratisch ist eine
sich ewig fortsetzende Umerziehungs- und
Überrumpelungstaktik?
Scheindemokratie:
Die Tyrannei der radikalen Mitte!
Krisenmanagement:
Die fatalen Fehler der Ampelregierung
Zwingt
das Grundgesetz unsere Demokratie in eine
Zwangsjacke?
Recherche:
Die Globalisierung vergiftet den
Kapitalismus!
Die
fiesen Tricks der Antidemokraten!
Wie
das Staatsfernsehen über Emotionen Politik macht
Fachkräftemangel:
Wie viele Städte müsste Deutschland für nur
400.000 Zuwanderer jährlich
bauen?
(2023
kamen 2,7 Millionen)
Globalisierung,
EU, Euro, Zuwanderung: "Deutschland
profitiert..."
Was
ist Rassismus? Und was ist Rufmord?
Bilden
frisierte Statistiken und die staatliche Propaganda die
Basis für unsere Demokratie?
Wann
kommt der Dexit?
(der
Austritt Deutschlands aus der EU)
Wer
besitzt die politische Deutungshoheit und wer maßt sie
sich an?
Wie
demokratisch sind die Menschenrechte?
"Die
Würde des Menschen ist
unantastbar."
(Stimmt
das?)
Die
Vor- und Nachteile und die Umsetzung des
Lieferkettengesetzes
Man
kann nicht ständig das, was der normale Menschenverstand und die
Mehrheit der Bevölkerung für gut und richtig befinden, als
rechten Populismus abtun. Täte man dies, wäre nur noch eine
gegen das Volk gerichtete Politik legitim. Das wäre jedoch eine
Perversion der Demokratie!